Kategorie: Allgemeines (alle Baujahre)
Moinsen!
Das Thema Motorschaden scheint mir doch sehr stark aufgebauscht zu werden.
Sie treten offenbar v.a. bei weing genutzten Autos auf, die v.a. in der Feriensaison schwer zu schleppen haben, sehr langsam gefahren werden und ansonsten herumstehen. Daher eben auch der hohe Anteil von Motorschäden bei Wohnmobilen, übrigens nicht nur bei Ford.
Von den hunderttausenden Nutzern eines 140 PS-Transit, die, auch im Paketdienstbetrieb, auch über 300.000 Km null Probleme haben, liest man im Web natürlich nichts.
Die Steuerkettenprobleme beim VW 1.4 TSI treten auch anteilig viel häufiger auf und trotzdem verkauft VW nach wie vor jedes Jahr immer mehr Fahrzeuge.
Am Ende würde ich persönlich die Sache also eher entspannt sehen und beim Gebrauchtkauf genau nachfragen, wie das Auto genutzt worden ist. Ein im Alltag genutztes Auto mit etwas mehr Kilometern auf der Uhr würde ich einem reinen Saisonfahrzeug stets vorziehen.
Unser 2010er ohne DPF und mit 140 PS läuft bei aktuell ca. 103.000 Km perfekt. In 7 Jahren rutschte einmal der Turboschlauch ab (Km-Stand 2.500, durch ADAC befestigt) und einmal leuchtete die Motorkontrollleuchte (Km-Stand ca. 30.000 meine ich. AGR-Ventil verrußt, gereinigt, nie wieder aufgetreten, Garantieleistung).
Zudem scheinen Motorschäden bis Baujahr 2012 aufzutreten.
Hierzu gibt es hier im Forum ja auch einen Thread.
Wichtig ist, dass Dieselmotoren nicht im Kurzstreckenbetrieb und nicht ständig im Schleichgang bei zu niedriger Drehzahl und auch nicht ständig bei Maximaldrehzahl gefahren werden. Übrigens unabhängig davon ob ein DPF verbaut ist oder nicht.
Zudem ist es ausgesprochen wichtig, die Maschine bei maximal 2.000 U/min warm und dann auch wieder kalt zu fahren. Dies gilt im Übrigen für jeden Verbrennungsmotor (bei Benzinern kann man 2.500 - 3.000 U/min annehmen), bei Turbos ist es jedoch besonders wichtig.
Verrußte Injektoren, defekte Kurbelwellen, krumme Ventile, Turboschäden und Schäden an Kolbenringen sind auf falsche Fahrweise zurückzuführen und auch auf das Tanken von billigem Diesel. Natürlich sind auch regelmäßige Ölwechsel essentiell.
Das 30.000 Km Intervall von Ford bei den neueren Modellen ist v.a. der Kalkulation von Handwerkern und Flottenbetreibern geschuldet. Meiner soll noch alle 15.000 Km / 1x im Jahr zum Service, obwohl sich beim 2012er, der m.W. alle 30.000 Km / 2 Jahre zum Service soll, an der Maschine an sich nichts geändert hat. Das halte ich ein, frisches Öl kostet nicht viel und sichert ein langes Motorleben.
Anekdote hierzu: Lexus LS 400 V8. Jährlicher Ölwechsel immer eingehalten. Mit 400.000 Meilen für 2.500 USD gekauft, mit knapp 500.000 Meilen an einen Kollegen verkauft. Der verkaufte ihn mit gut 700.000 Meilen auf der Uhr fahrtüchtig weiter. Das ist mehr als 1 Mio. Km. Gute Wartung ist eben alles.
Wenn man genau hinhört, merkt man sogar akustische Unterschiede zwischen dem Fahren mit normalem und dem Fahren mit premium - Diesel.
Daher tanke ich fast nur noch Premium-Diesel in den Wagen. Seit locker 6 Jahren. Dies tat offenbar auch der Standheizung gut, die wenig stinkt und einwandfrei funktioniert, auch bei -21°C dieses Jahr Januar bei uns vorm Haus.
Der Transit-Antrieb ist aufgrund seiner Getriebeübersetzung und der Motorcharakteristik prädestiniert für ein ewiges Leben, da er auch bei Vollgas auf der Autobahn nie über 3.000 U/min läuft (da regelt er ab).
Hält man den Wagen zwischen 1.600 und 3.000 U/min, läuft er wunderbar rund, verbraucht wenig Diesel (bei unserem grob 8-9,5 L / 100 Km, je nach Einsatz und Jahreszeit) und zeigt zumindest bei uns nach wie vor über das von uns stets eingehaltene Wechselintervall von 15.000 Km auch keinen nennenswerten Ölverbrauch. Das letzte Mal habe ich während der ersten 10.000 Km, also in der Einfahrphase, einen Drittelliter Öl nachfüllen müssen. Der Rest fährt seitdem in der Türtasche mit...
Wenn der Wagen karosseriemäßig gut gepflegt wird, ist er für 20 Jahre gut.
Das ist wirklich wichtig beim Nugget, denn die Dinger rosten. Auch mit Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung.
Wenn dann doch mal der Motor hochgeht, lässt man ihn eben für 3.000 Eur beim Dieselspezialisten reparieren. Durch den guten Werterhalt lohnt sich das sogar.
Wobei ich das bei meinem Auto nicht erwarte. mans teckt natürlich nicht drin, aber schon früher beim ersten BMW 530d E39 gab es Leute, die den Motor mit 70.000 Km verheizt hatten und solche wie mich, die ihn 150.000 Km ohne Probleme fuhren (nachdem der Turbo von BMW bei 90% dieser Autos seitens BMW auf Kulanz getasucht worden war. Dies nur der Vollständigkeit halber). Und solche wie den berühmten Kurierfahrer der im Web kursiert. Sein E39 530d starb mit 1 Mio. Km durch einen Unfall.
Solche Stories gibt es über den Transit mit 140 PS sicherlich auch.
Also keine Sorge. Behandeln Sie das Auto vernünftig und nutzen Sie es artgerecht. Zum Fahren, nicht zum Angucken unterm Carport. Dann passiert mit der allergrößten Wahrscheinlichkeit auch nichts.
Eher würde ich mir sehr genau überlegen, eine Hochdachversion zu kaufen, deren Abdichtung zur Blechkarosse irgendwann aufgeben wird.
Aber an dieser Stelle beende ich das, denn ich möchte mir nicht unterstellen lassen, den Verkauf meines AD durch solche Aussagen zu befördern.
Viel Erfolg bei der Suche!
Gruß,
M.