Hallo Lessies,

Danke für die Bilder. Das Bild von den Bauteilen zeigt eventuell schon den Schaden. Rechts beim roten Kabel ist ein kleines schwarzes Bauteil mit 3 Anschlüssen, das sieht bräunlich umrandet aus. Diese Verfärbung kommt üblicherweise durch Überhitzung. Diese Überhitzung entsteht, wenn das Bauteil einen Schaden abbekommen hat, meist verursacht durch Spannungsspitzen außerhalb der Spezifikationen. Diese Spannungsspitzen treten üblicherweise im Auto durch an- oder Abschalten von größeren Verbrauchern (Kühlschrank, Heizung, etc.) auf.

Normalerweise sollten im Boardnetzt die Baugruppen Spannungsspitzen bis 60V verkraften. Die Anordung auf der Platine lässt vermuten, dass das bräunliche Bauteil ein Spannungsregler ist, der durch ein weiteres Bauteil (Widerstand, Sicherung, Induktivität) an der Versorgung (rotes Kabel) hängt. Üblich wäre hier eine Schutzschaltung, die Spannungsspitzen gegen Masse ableiten. Das ist aber hier nicht ersichtlich. Die kleinen Spannungsregler schaffen das von der Verlustleistung (Gehäusegrösse) her nicht ausreichend abzuleiten. Das sieht mir nach einem Designfehler aus.

Solche Bilder von anderen wären gut, um das bestätigen zu können.

Zu den Anschlüssen:
Für einen Dimmer braucht es nur 3 Anschlüsse:
1) Eingang +12V
2) Masse
3) Ausgang zu den LEDs

Man müsste zum Brücken des Dimners nur das rote schwarze und weiße Kabel verbinden. Leider sind da keine Steckanschlüsse ersichtlich. Gibt es diese außerhalb des Bildrandes?

Grüße
Kai

Hersteller des Dimmers scheint wohl folgender eBay-Händler zu sein:

stores.ebay.de/ZAB-Newslight

@BE_CH
Da haben wir ja die gleiche Diagnose erstellt - der fehlende Ausgangsfilter ist mir auch aufgefallen.

ich denke mal eine Supressordiode zwischen Masse und +12V direkt am Eingang könnte schon helfen. Allerdings würde ich hier eher bei 20V ansetzen, auf meinem Sonsrcomputer habe ich diesen Typ mit 33V drauf. 15V sind beim Laden übliche Spannungen.

Grüsse
Kai

Hallo BE_CH, Hallo Kai,

boah, das geht ja schnell bei Euch. Vielen Dank für die schnelle Antwort und die Analysen, obwohl ich mit Z-Dioden und ähnlichem schnell überfordert bin. Das bräunlich verfärbte Bauteil jedoch ist mir auch gleich aufgefallen. Damit ist die Sache klar und der Fehler gefunden.

@Kai: Es gibt keine weiteren Steckverbindungen oder Anschlüsse. Ich werde die Kabel gleich mal ablöten (das bekomm ich als Laie noch hin) und verbinden.

Um einen anderen (vierpoligen) Dimmer einzubauen schliesse ich also bei IN rot(+) und schwarz(-) an und bei OUT weiss(+) und schwarz(-), richtig? Gibt es empfehlungen für einen alternativen Funk-Dimmer?

Nochmals Danke und Grüße,
Herr Lessie

@_Kai_
Beim T5 hatte ich sie direkt an den Scheinwerfern - da waren die 15V scheinbar genau richtig. Sie haben sich zumindest bewährt. Da muss man auch noch den Spannungsabfall bis zur Glühlampe mit einrechnen.
Wenn es die Spannungsversorgung des Dimmers schiesst und nicht die LEDs selbst, dann sind 20V sicher völlig OK zumal hier im Nugget ja noch das Ladethema eine viel grössere Rolle spielt. Also ein P6KE20CA ist whs. besser. Viel höher würde ich aber nicht gehen um auch die LEDs und nicht nur den Dimmer zu schützen.

@Lessies
Stell doch kurz ein Foto ein. Wenn der Dimmer Masse schaltet und nicht + müsstest Du nämlich die Masseleitung von der LED neu ziehen.

@BE_CH und @_Kai_
Hier nochmal ausdrücklich danke!

Der Tipp mit der Überspannungsschutzdiode ist mit Geld kaum aufzuwiegen.
Bei dem Dimmer sieht die einfachste Lösung ja wohl so aus, dass man zwischen +12 V und Masse diese Diode richtigrum einlötet (oder???).

Und wer schon mal ein Auto hatte, so wie BE_CH es schildert, das H4-Lampen frisst (ich hatte auch mal eins), die 1. Geld kosten, 2. wenn kaputt einen im Halbdunklen fahren lassen und 3. jedenfalls früher nicht so einfach zu tauschen waren, wird sich gerne die Mühe machen und die Schutzdioden an die H4-Lampen oder deren Spannungsversorgung löten.

So eine Diode kostet um die 15 Cent. Wenn man bedenkt dass solche Probleme mit Spannungsspitzen jedem E-Praktiker bekannt sind und was der Ärger kostet .... - unfassbar.

So, ich habe nun das weisse und das rote Kabel überbrückt (Lötkolben nicht gefunden...). Leider tut sich dabei nichts, in keiner Schalterstellung (LED im HD gehen immer noch). Hab ich da was falsch gemacht? Hmm, das scheint doch komplizierter als gedacht. Gibt es weitere Tipps für mich? Kann man was messen oder so?

Grüße,
Herr Lessie

@Sirius999
"richtigrum einlötet"
Falsch geht nicht bei der "CA"-Variante statt der "A"-Variante. Die besteht aus zwei anti-parallel geschalteten Dioden. Erstens kann man die nicht verkehrt herum einbauen im dunklen Motorraum (das spart manches böse Wort) und zweitens killt die auch negative Spannungsspitzen, wie sie bei Schalten von Verbrauchern häufig entstehen.

BE_CH schrieb: Also ein P6KE20CA ist whs. besser. Viel höher würde ich aber nicht gehen um auch die LEDs und nicht nur den Dimmer zu schützen.

20V sollte genügend Abstand zu den 15V haben. Soweit ich das auf dem Bild erkenne ist auch ein kleiner LC-Filter noch vor dem Spannungsregler. Normalerweise kommen die Spannungsregler mit 30V Eingang zurecht, darüber hat es wohl den Regler durchgehauen.

Hier eine 18V Variante zu bestellen zB bei Reichelt.de
www.reichelt.de/Ueberspannungs-schutzdio...8CA+SMD&SEARCH=%252A

Übrigens traue ich den üblichen LED Dimmern mit FB auch keine besondere Schutzschaltung zu. Diese stehen unter einem extremem Preisdruck im Markt. Zudem sollte man darauf achten, dass die Teile dann "vergossen" sind, denn unter der Abdeckung im Nugget zum Blech hin ist es im Winter kühler und daher ist die Elektronik hier der Kondensation ausgesetzt. Ist die Elektronik nicht geschützt kommt es dann in 1-2 Jahren zu ausfällen durch Korrosion.

-Kai