Alles relativ. Der Allrad von extreme kostet für den Custom mit allem Drum und Dran rund 25.000, - EUR. Verkauft sich auch.

Dieser Umbau wird in der CH nicht zugelassen, wie man mir mitgeteilt hat.

Danke für die ausführliche Beschreibung Deiner Erfahrungen, Keinhorst! Das hilft mir schon weiter.
Aber:

Keinhorst schrieb:

....Dadurch hebt sich die Karosserie an der Hinterachse um ca. 5 cm in der minimalen Druckstufe(0,5 Bar ist der Mindestdruck ). Die Hinterachse bleibt von der Höhe unverändert...

versteh ich immer noch nicht so ganz: Wenn sich die Karosserie hinten anhebt bei erhöhtem Luftdruck, müssten sich die Scheinwerfer auch ändern, oder nicht?

Naplus, danke Dir auch, Deine gut strukturierten Erläuterungen habe ich natürlich längst durch.

Ich bin mir trotzdem noch nicht sicher, ob eine Luftfederung was bringt, wenn man das Heck nicht stark belastet, auch bei voller Beladung im Urlaub nicht. Heckträger benutzen wir selten, weil wir normalerweise einen Motorradanhänger mitnehmen.
Am liebsten würde ich mal einen Nugget mit Luftfederung ausprobieren, um den Vergleich zu spüren. Aber ich ahne, dass ich den nicht so schnell finde.

Hallo,

meine Erfahrung dazu ist ähnlich.

Die Luftfederung bringt am allermeisten, wenn das Gesamtgewicht des Fahrzeugs voll ausgenutzt wird. Ein leerer Custom hoppelt und poldert dagegen durch Gegend. Das war bei meine California schon so, der eine 4K LFW von Goldschmitt eingebaut hatte. Der hatte eine automatische Leuchtweitenregulierung. Die war aufgrund des LED-Lichtes aber auch notwendig. Beim Custom muss von Hand nachgeregelt werden. Aber auch das ist völlig unproblematisch und die Blendgefahr ist wegen der eher schwachen Xenon-Beleuchtung gering.

Ich fahre unseren HD Plus meist mit 1,8 und 2,5bar (ohne Motorradträger). Der ist ja nie leer, sondern immer „nahe“ dem zGG. Mit Motorradträger (also 250 kg Zusatzgewicht, 1m hinter der Hinterachse) geht es auf 4-4,5bar hoch. Damit wird das zGG von 3,5t auch voll ausgeschöpft und die Hinterachse richtig stark belastet. Da zeigt die Luftfederung was sie kann. Das Fahrzeug lässt sich tadellos fahren, das hohe Geicht wird praktisch nicht wahrgenommen.

Im Camping-Ausgleichmodus werden die vollen Höhen (bis 7cm nach oben) bei 7-8bar erreicht.

In deinem Fall also, wo das Heck kaum belastet wird, werden die Effekte eines LFW nicht so durchschlagen wie bei mir.

Hallo Kürbis, ja du hast das mit der Verstellung der Scheinwerfer durch den Einbau der Zusatzluftfederung richtig gesehen! Ich habe dir aus meiner langjährigen Erfahrung berichtet ( ca. 9 J, 150tsd km), wer hat die schon mit dem Nugget.

Aus meiner Erfahrung fährt man mit 1,5 Bar Druck in der Luftfederung ohne große Beladung u. ohne starke Windböen am Besten. Dann ist die Federung an der Hinterachse nicht zu hart u. es springt einem nicht gleich alles aus den Regalen im Heck, wenn man Bodenwellen überfährt.

Auf diesen Druck müssen dann die Scheinwerfer neu eingestellt werden! Wenn du du das Fahrzeug dann belädst, kommt das Licht der Scheinwerfer höher, je nach Gewicht. Dafür haben wir doch inzwischen alle ein Rädchen im Fahrzeug, mit dem man in Stufen die Scheinwerferleuchtweite absenken kann.

Nachdem was du gesagt hast, wirst du ohne große/schwere Zusatzbeladung im Urlaub damit am besten zurecht kommen. Andere, die im Urlaub einen schweren Motorroller u. viel Gepäck mit nehmen, müssen natürlich den Druck auf 2-3 bar erhöhen.

Ich kann diese Zusatzluftfederung nur allen empfehlen! Wir hatten hier im Harz seit mehren Tagen schwere Orkanböen. Bei 1,5 Bar waren die Böen deutlich/unangenehm zu spüren, man musste schon aufpassen. Ich habe beim Fahren den Druck auf 3,0 Bar erhöht u. der Nugget lag danach wie ein Brett auf der Straße! Die Manometer befinden sich im Getränkeflaschenhalter neben dem Lenkrad.

Es ist jedes mal ein echtes Erlebnis wie sicher das Fahrzeug mit dem höheren Druck auf der Straße liegt! Wer das mal im schweren Orkan erlebt hat, will das nicht mehr vermissen! Außerdem steht das Fahrzeug beim Übernachten viel stabiler u. wird kaum durch schwere Windböen hin u. her geschüttelt, es schläft sich viel angenehmer.

Viele hier im Forum geben so viel Geld für nicht notwendige Extras aus. Wenn man dann das Geld für eine echte Verbesserung der Sicherheit nicht hat, fehlt mir dafür das Verständnis! Nebenbei lässt sich das System leicht ausbauen u. in einen neueren Nugget einbauen, solange die hintere Starrachse nicht wesentlich verändert wird.

Herzlichen Gruß Hans!

PS: Ist mir gerade noch eingefallen: Wenn du hinten eine Anhängerkupplung hast ist es von Vorteil, wenn die Karosserie hinten höher ist: beim Auffahren auf Fähren, beim Durchfahren von Flussbetten wegen der Böschung. Durch die Luftfederung kann man noch zusätzlich das Heck noch weiter anheben mit 5-6 Bar.

Hallo Kürbis,

hast du die Luftfederung bis jetzt vermisst?

Setzt du häufiger auf (Bodenwellen, Fährauffahrten), oder schlägt das Fahrwerk bei Bodenwellen durch. Hast du im Urlaub den Eindruck das Heck wird schwammig weil so viel Last auf der Hinterachse ist?

Wenn nicht, lass es!

Viele verwechseln in ihrer Vorstellung die zusätzlichen Bälge mit den gesteuerten Air Raid oder dem hydraulischen Fahrwerk von Citröen. Während unten das Fahrwerk über alle möglichen Unebenheiten rappelt, gleitet das obere Chassis luftkissengleich dahin. Ein anders Bild passt da besser. Ein Kipplaster wird wir mit Unmengen Kies beladen. Damit die Räder nicht in den Radkästen schleifen, drücken die zusätzlichen Luftfeden die Last wieder nach oben und unterstützen die Blattfedern. Wie beim Bankdrücken in der Muckibude, wenn einem der Pudding in die Muskeln schießt..

Du hast ja schon geschrieben, dass dir das Befahren von Keilen nichts ausmacht. Nur um auf dem CP cool leichte Schiefstände auszugleichen, ist die Sache eigentlicht zu teuer. Wenn man es über hat, ist es schon chic... Durch den langen Radstand, ist das Überfahren von Bodenwellen sowieso viel weniger hoppelig, als bei der kurzen Version. (Länge läuft, auch wenn das eher vom Segeln kommt).

Bei Naplus oder anderen, die schwere Lasten transportieren, ist die Luftfeder für mich nachvollziehbar.

Wie auch Hans hatte ich bereits zwei kurzen Nuggets und jetzt den Big. In den beiden Kurzen war die Luftfederung eingebaut. Im Langen habe ich sie, bis auf dem CP, noch nicht vermisst. Die Bälge liegen im Karton, in der Garage... . Aber die Luftfedern haben wir uns eigentlich nur angeschafft weil die blöde Westfalia Anhängerkupplung des ersten Nuggets so dick war, und gern mal aufgesetzt hat, wirklich gebraucht haben wir sie sonst nicht.

Wenn du allerdings mit dem kurzen Nugget über eine Verkehrberuhigung (erhöhte Insel) zu zügig fährst, steigt die Karosserie über die Vorderachse auf, der Schwerpunkt wandert nach hinten. Während die Vorderachse anfängt auszufedern wandert der Schwerpunkt noch ein Stückchen weiter Richtung Hinterachse. Just in diesem Moment ist diese bereits am der Rampe angekommen und wird jetzt noch einmal zusätzlich gestaucht, der Flitzebogeneffekt der Blattfedern setzt ein und die Stoßdämpfer bekommen Arbeit, während das Geschirr im der Küche neu sortiert wird. Im Big hatte ich das noch nie. Ich habe den Plus noch nicht gefahren, du wirst eher selber wissen, wie rasant du fährst und sich dein Nugget mit dem längeren Radstand in diesen Situationen verhält.

Bei der Seitenwindanfälligkeit habe ich den Verdacht, dass dieses bei vielen mit dem Wanken der Karosserie durch Windstöße verwechselt wird. Das ist zwar unangenehm ändert aber eigentlich nichts an der Spurtreue. Ich finde Dolomiti hat das in einem anderen Trött ganz gut begründet. Mein Fazit die Karosserie liegt ruhiger auf der Straße, aber bei Seitenwind hilft nur Gegenlenken, ob nun mit oder ohne Luftbälge.

Unsere Nuggets haben bei stürmischen Wind alle gewackelt, ob nun mit aufgepumptem Luftbälgen oder nicht. Da helfen eigentlich nur Stützen, ob nun fest montiert oder als kleine Wagenheber unter den Achsen. Aber ganz ehrlich, wir haben mit dem Schlafen normalerweise keine Probleme, im Gegenteil ich empfinde Wind und Regen eher gemütlich. Bei Sturm drehen wir allerdings auch die Nase (des Nuggets) in den Wind...

So lange du nicht wirklich, mit der Luftfederung gefahren bist, wird dir nur deine Vorstellungskraft zu Verfügung stehen. Wird auch dir einer meiner oben genannten Unannehmlichkeit an der Hinterachse auffallen, könnte ich mir vorstellen, dass der Leidensdruck größer wird, als das Verlustempfinden durch das Loch im Portemonnaie...

Grüße Uwe

Hallo,
wir haben in unseren HD L1 vor 2 Wochen die VB SemiAir 2 Kreis bei Carsten Stäbler einbauen lassen. Bislang haben sich 2 Bar im normalen Fahrbetrieb bewährt ( 6 " Bälge gegenüber 8" z.B. bei Goldschmitt ). Vorgegeben wurden uns 1,5 bis max. 4,5 beim Fahren und im Stand zum Ausgleichen 0 bis max. 8 Bar.

Auch wenn da sicherlich viel subjektive Einflüsse mit rein spielen: Sowohl ich als auch mein Frau sind uns sicher, das er nicht mehr so schwammig fährt und weniger "schaukelt". Es fühlt sich irgendwie angenehm "direkter" an.

Auf schlechten Strassen mit vielen Asphaltkanten, Gullideckeln etc. ist er definiert ruhiger, da machen die Bälge nach meiner Einschätzung was sie sollen: dämpfen. Wir haben da in Meschede innerorts eine wunderbare Teststrecke von 1,5 km Länge, wo wir während dem Fahren experimentieren können. Ob ein höherer Druck zumindest bei starkem Wind Vorteile bringt, ist noch zu testen.

Positiv ist auch, dass der Heizungsschlauch nun "in Sicherheit" vor Feindberührungen ist.

In Abstimmung mit uns wurden die Manometer übrigens erstmalig beim Transit Custom im Handschuhfach verbaut, wo der Platzverlust geringer als befürchtet ausfällt.

Viele Grüße
Christian

Luftfederung: Pro und Contra

Pro:
- Anhebung der Bodenfreiheit (bei mir, also kein Nugget, ca. 10 cm); bei der mickrigen BFH des Nugget ist das bestimmt ein Vorteil, aber nur hinten.
- Anpassung an Schräglage beim Übernachten - diesen winzigen Vorteil sollte man nicht überbewerten. Ein Radstand von 4 m mit knapp 10 cm Variation entspricht einer Steigung von 2% und auch nur in einer Richtung, also doch eher mickrig. Und die Koppelachsen verhindern, dass linkes Rad und rechtes Rad diese 10 cm Differenz tatsächlich mitmachen - in der Realität ists etwa die Hälfte zwischen links und rechts. Keile sind daher weiterhin notwendig.
- billig: Ich habe für das Einbauset mit Zulassung, Abnahme etc. etwa 1000 Euro bezahlt. Aber billig ist auf jeden Fall relativ. Eine Allradnachrüstung kostet z.B. das Zigfache.
- Zusatzlasten ausgleichen. Der Nugget ist bei Ausstattung ohne Motorradträger etc. hier kein Kandidat und er ist auch nicht so übergewichtig, wie unser Sprinter. Der sinkt hinten ein auch ohne Beladung.
- Alterung der Metallfedern. Es ist bekannt dass diese mit den Jahren ziemlich auslutschen und immer mehr Spannung verlieren. Mit den Bälgen kann das toll ausgeglichen werden.
- stabilere Kurvenfahrt. Dies ist bei mir subjektiv und der Nugget ist hier kein so extremer Kandidat wie der Sprinter.


Contra - Seitenwind: das ist Quatsch; es ist hier eher das Gefühl des geringeren Schwankens aber Schwanken ist nicht seitlich ausweichen.
- das zitierte ruhigere Schlafen ist in dem Augenblick vorbei, indem eine Seite komplett abgelassen werden muss - kein Vergleich zu Stützen. Wir finden keinen Unterschied zwischen Luftdruck rein oder raus.
- Defektanfälligkeit: Die Druckanlage von Pumpe bis Schläuche können undicht werden - und werden es auch - und dann hat man Fehlersuche und Ärger und der TÜV ärgert einen....

In Summe ist es jedem selbst überlassen, ob er 900 bis 1500 Euro ausgeben will oder halt nicht. Ich würde es bei unserem übergewichtigen Sprinter, der immer über 3,5 t ist und allein durch die Luftfederung so aussieht, als ob er ganz leicht ist (hinten hoch), wieder machen. Beim Nugget würde ich es tatsächlich nur bei extremer Beladung ganz weit hinten (Motorradträger) machen. Aber auch das ist meine subjektive Meinung.

Gruß Nogger


noch ein Kommentar zu Christian: Luftfederung dämpft nicht - das ist Physik. Daher heißt es Luftfederung - dämpfen tut ein Dämpfer, der die Energie vernichtet (Öl strömt durch eine Düse und macht Wärme), vielleicht gibt´s bald mal induktive Dämpfer, die die absorbierte Energie in Strom umwandeln....

Ganz lieben Dank Euch allen für Eure Beiträge! Das hilft mir wirklich weiter.

Ich muss ehrlich sagen: Ich vermisse bisher eigentlich gar nichts... und da wir bisher nie das Heck stark beladen haben und ich auch nicht vorhabe, mit dem Nugget an Rennen teilzunehmen , denke ich, dass wir vorerst keine Luftfederung nötig haben, zumindest nach derzeitigem Stand, ganz nach dem Motto: Was man nicht kennt, vermisst man nicht.

Wer weiß, vielleicht lerne ich ja mal einen Nugget mit Luftfederung kennen und ändere dann meine Meinung. Oder wir rüsten einen Heckträger nach, auf dem das Motorrad Platz nehmen soll. Aber so was ist gerade nicht in Planung.
Darum investiere ich das Geld vorerst lieber in künftige Urlaubsreisen... die steigenden Sprit- und Fährpreise bestätigen dies.