Die ca. 90% Kohlendioxid Einsparung sind vom Bohrloch sprich von der Erzeugung bis zum damit angetriebenen Rad gerechnet. Vergleicht man die beiden Kraftstoffe nur beim Verbrauch im Fahrzeug wird wohl von -+-3% Vorteil ausgegangen.

M.E. beides beachtlich.

So oder so bleibt eines wohl unumstritten, XTL ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Verbrenner müssen noch lange weiterfahren, auch wenn energetisch die Verbrennung generell nicht effizient ist. Elektro ist stand heute CO2 technisch und für viele auch wirtschaftlich, keine Alternative.

Warum?
Wenn du das Auto mit Solar- oder sonstigem „echtem Ökostrom“ lädst, ist es CO2-technisch sehr wohl eine Alternative!
Kleiner Abriss dazu vom Fraunhofer Institut: Break Even beim E-Auto
Was natürlich ein Krampf ist: die abertausende von Geschäftswägen die nur deshalb als Hybrid geordert wurden, um die Kilometerpauschale bei der Besteuerung zu “optimieren“und mit einer impertinenten Ignoranz nie geladen werden. Oder die E-Karre mit dem deutschen Strommix laden…

Das E-Konzept ist CO2-technisch schon ok.
Der faule, ignorante, dem Gewohnten anhängende Homo „Sapiens“ ist halt mal wieder das Problem.

Ich meine damit eigentlich auch den gesamten Prozess der Akkuherstellung, welcher die gesamte CO2 Einsparung im Betrieb des E-Autos zu Nichte macht. Und nein, ich bin kein Gegner des E-Konzeptes aber wenn schon „grün“, dann richtig.

Eurotester schrieb:

Die von Naplus zusammengetragenen Sachverhalte sind prinzipiell nicht zu beanstanden. Der Leser neigt aber nun zu vermuten, dass da 90% weniger CO2 aus dem Nuggetauspuff kommen, dem ist keinesfalls so.
Die Einsparung tritt im genannten Umfang nur in der Herstellung auf.
......

GENAU!

. anders als bei giftigen Abgasen, bei denen die lokale Emission die entscheidende Rolle spielt....


.....muss beim ungiftigen Atmosphärengas CO2 der ganze Kreislauf betrachtet werden.... (mit Ausnahme vllt. von Flugzeugen, weil CO2 in der Stratosphäre emmitiert deutlich schädlicher wirkt, als am Erdboden).

Und dieser Kreislauf beginnt beim Pflanzlichen Rohstoff eben nur weinige Monate zuvor mit der Bindung von CO2 aus der Atmosphäre (Atemluft) durch die Pflanze ...

....beim fossilen Rohstoff passierte im Grund dasselbe, aber Millionen Jahre zuvor ..durch jene pflanzlichen Grundstoffe die bereits vor millionen Jahren wuchsen und damals CO2 gebunden haben.

CO2 neutral sind also beide, der entscheidende Unterschied ist nur die lange ZEIT!
Und in dieser Zeit gab es erdgeschichtlich etliche teils dramatische Klimaschwankungen.


Der lange Kreislauf beim fossilen Rohstoff beinhaltet also mehrere Klimaveränderungen...(Abkühlungsprozesse, als die fossilen Sedimente entstanden sind wars nämlich wärmer) deren (erdgeschichtlich) allzu schnelle Umkehrung uns gegenwartig schwer zu schaffen macht. bzw machen wird.

CO2 neutral ohne Klimaveranderung ist also nur der Kreislauf, der auch innerhalb unseres aktuellen Klimazeitalters stattfindet!

.....hier im Vergleich Diesel / HVO ist das also nur der kleine Kreislauf mit den rein pflanzlichen Rohstoffen unserer Gegenwart**

**(gemeint ist natürlich die geologisch erdgeschichtliche Gegenwart....)

Es beschränkt sich mir zu sehr auf das CO2. Es kommen eben auch andere Dinge aus dem Auspuff und das sollte auch mit einberechnet werden. Atemwegserkrankungen und Allergien sind weit verbreitet und ich denke man kann schon davon ausgehen, dass die vielen Verbrennungsrückstände, welche wir täglich in unsere Luft abgeben, ihren Beitrag dazu leisten.

Das Endziel muss die E-Mobilität sein und dann wäre die Luft an der Autobahn genauso gut wie im Wald, wo wir uns ja gerne aufhalten zum "Durchatmen".

Synthetischer Diesel kann m.E. nur ein Zwischenschritt sein bzw. für Fahrzeuge der Feuerwehr, Rettungsdienste oder Notstromaggregate in Krankenhäusern als Backup.

Immerhin hat die Einführung der XTL-Kraftstoffe mal wieder ein bisschen Schwung in die Debatte um eine umweltfreundlichere Mobilität gebracht, nachdem der Ausbau der E-Mobilität hierzulande leider (!) ziemlich ins Stocken geraten ist.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass in der EU noch bis 2035 Verbrenner verkauft werden dürfen (die dann auch noch viele Jahre weiter vor sich hin stinken und reichlich CO2 rauspusten), halte ich die Entwicklung neuer, umweltschonenderer Kraftstoffe für eminent wichtig, wohlgemerkt nicht als Konkurrenz oder Ersatz zur E-Mobilität, sondern als Interimslösung für den Fahrzeugbestand, also als Ergänzung.
Vor diesem Hintergrund dürfte auch die Diskussion darüber, ob die CO2 Einsparung nun bereits bei der Produktion oder erst bei der Energiefreisetzung erfolgt, eher von akademischem Interesse sein, denn in der Summe ist es für unseren Planeten letztendlich belanglos, auf welchem Wege man die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase nun reduziert, die Hauptsache, man macht es überhaupt.
Deshalb glaube ich auch nicht, dass man in Bezug auf HVO100 von "Greenwashing" sprechen kann, nur weil der CO2 Ausstoß in etwa dem des herkömmlichen Diesel entspricht, wenn bei der Erzeugung des neuen Kraftstoffes gleichzeitig eine CO2 Reduktion von bis zu 90% gegenüber Diesel erzielt werden kann.
Dass bei der Produktion von erneuerbaren Energieträgern trotzdem noch reichlich Verbesserungspotential besteht - man denke nur an den Strommix oder die Tatsache, dass der für die Herstellung von HVO100 erforderliche Wasserstoff bislang noch überwiegend mithilfe fossiler Energieträger gewonnen wird, will ich gar nicht leugnen.

Meines Erachtens kein Grund, in Defätismus zu verfallen und alles beim Alten lassen zu wollen, also weiterhin beim "Heizöl" zu landen, wenn sich bereits heute die Möglichkeit einer Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase durch den Einsatz neuer Technologien bietet.
Weitere Vorteile von HVO100 liegen u.a. in einem um ca. 25% reduzierten Feinstaub- und Stickoxid-Ausstoß, einer geringeren Kohlenmonoxid Belastung, einer deutlich höheren Cetanzahl von mindestens 70 (vs. 51 - ca. 56 beim herkömmlichen Diesel) mit besserem Zündverhalten und effizienterem Verbrennungsvorgang...
sowie ganz pragmatisch: auch in der Tatsache, dass wir den neuen Kraftstoff ohne jegliche Umrüstmaßnahmen wohl auch in den meisten Nuggets anwenden können (entsprechende HVO Freigaben vorausgesetzt).

nugget4camp schrieb:

Ich meine damit eigentlich auch den gesamten Prozess der Akkuherstellung, welcher die gesamte CO2 Einsparung im Betrieb des E-Autos zu Nichte macht.

Nein, eben nicht!
Genau das analysiert das von mir verlinkte Fraunhofer WP doch...

Hast du's dir durchgelesen und hast Fehler gefunden oder hast du, ohne Beachtung des Gegenüber-Arguments, einfach nur stumpf deinen Woherauchimmer-Wissenstand wiederholt?

...hier scheinen ja die Nerven blank zu liegen!

Zur Erinnerung: eigentlich ging es ja um XTL Kraftstoffe als Alternative zum Diesel, aber sei's drum...

Ich bin jetzt nicht unbedingt der absolute Freund der E-Mobilität.
Sie hat schon eine Daseinsberechtigung, gerade Innerstädtisch interessant.
Aber solange der Strom dafür über Wirkungsgrade reduziert wird und irgendwo anders das CO2 rausgehauen wird, bleibt es für mich so, dass es Augenwischerei ist.

Ne Runde Sache wäre für mich, da wo die Sonne endlos scheint, Wasserstoff erzeugen.
Das hier wahlweise einsetzen.
Ob im Verbrenner, in der Brennstoffzelle, oder im Kraftwerk zur Stromerzeugung.

Hätte einen Anreiz für diese doch eher einkommensschwachen Regionen und wir könnten endgültig auf Atomkraft verzichten.
Würde uns allerdings in eine gewisse Abhängigkeit bringen.

Und bis jetzt habe ich noch nichts negatives über XTL gehört.
Die Schmierfähigkeit ist gegeben.
Die Verbrennung sauberer.
Warum nicht.

LG, Maddin

PS: Finanzpolitisch wäre die Wasserstofflösung möglicherweise nicht der Hit. Es entsteht kein CO2.
Wegen der Steuer.
Und irgendwo habe ich mal gelesen, dass durch das Aufforsten, also Bäume pflanzen, der CO2 Ausstoß gebunden werden könnte. Paar Hektar Wald und weiterhin den Verbrenner nutzen.