Wir (also bei uns Fr. Sirius) haben uns einen Big bestellt.
Einige wesentliche Gründe hat RudiRadlos in #10 genannt:
- Alles direkt ohne weitere Mühen nutzbar
- Nur zu zweit unterwegs
- Modernes gut fahrbares Fahrzeug mit Automatik und anderen modernen nützlichen Helferlein.

Weitere Gründe:
- Wintertauglichkeit mit entsprechender Heizung und Isolierung
- Abgeschlossene Toilette und wichtig, Toilettenentsorgung von außen
- Möglichkeit zum Duschen
- Länge unter 6 m
- Bettenlänge für 1,98 m Körpergröße geeignet (Auf Messe 2,04 m festgestellt)
- Lichter großzügiger Raum, der nicht übermäßig mit Schränken aller Art vollgepfropft ist (wir kamen mit dem Stauraum im Ad klar, also wird uns der Big definitiv reichen)
- Helles Design ohne dunkle in Richtung gelb/ocker/braun tendierende Möbelfurniere oder Bezugsstoffe - ist natürlich individuelle Geschmackssache

Zur Kritik der Größe oder anderer Punkte kann ich nur feststellen:
- Der Big ist niedriger als ein Nugget HD
- Er ist kürzer als ein Nugget+ mit Fahrradträger hinten
- Das Entern des Betts ist einfacher als über eine Leiter nach oben zu steigen und über meine Frau zu "klettern" fällt mir leichter als die Nugget-Rolle im Hochbett.


Ob das nun ein "Allerwelts"grundriss ist oder nicht war uns egal.
Auf der Messe war es nach einem langen Rundgang das erste WoMo das uns spontan gefiel. Manche Entscheidungen sind einfach.
Dann spielte auch noch eine Rolle, dass der Big auf den ersten Blick nicht gleich als WoMo auffällt, sondern eher einem Handwerkerauto entspricht.

Die Bildergalerie in Autobild und auch die Angaben zur Wintertauglichkeit empfanden wir als Bestätigung. Das was Autobild kritisierte, nämlich die "sparsam" gehaltenen Schrankfächer, finden wir gut. Was man so in der Woche braucht ist gut sortiert im direkten Zugriff und dann ist ja noch viel Platz unter den Betten.

Das ist jetzt mal meine/unsere sehr persönliche Sicht zum Big, die ich hier mal vorstellen wollte, weil manche Kritik hier doch etwas "harsch" klingt. Aber insgesamt muss jeder seine Anforderungen selbst definieren und schauen, was für ihn passt.

Jetzt muss er nur noch geliefert werden.
LG Sirius

Cool. Egal was man selbst davon hält würde ich gerne hier echte Erfahrungen von echten Nutzern lesen und sehen.

Na nur 3,5 Sterne in der Testwertung sind für einen neuen Kastenwagenausbau ja nicht so der Brüller. Es ist ist und bleibt ein sperriger, unhandlicher 6 m Klopper und damit ungeeignet für kleine, kurvenreiche Land- und Passsträßchen, denn nur diese führen in den Himmel.

Nach dem aktuellen Promobil-Test ist der Transit immer noch meilenweit von Sprinter und Crafter entfernt. Aber jedem das Seine.

Was ist eigentlich das Superlativ von Klopper? Wenn 6 Meter schon Klopper sind, also 75 cm länger als ein Nugget Plus, was sind dann 7,50 oder 9 Meter Wohnmobile?

Promobil ist (für mich) nicht gerade die Referenz. Allgemein halte ich Testzeitschriften selten für unparteiisch und objektiv.

Und zu dem Vergleich mit dem Grand California: da lies mal, was aktuell im Caliboard dazu abgeht. Das ist nämlich ne ziemliche Mängelkiste, gerade die frühen Auslieferungen. Verschiedene Weißtöne an den Schränken werden von VW als Stand der Technik verkauft. Da können die Testberichte und Katalogbilder noch so toll sein.

Moin! Naja, 6m und Klopper.....🤔. Was ist dann ein 7m-Kawa?Die Sichtweise ist halt verschieden.
Promobil/AutoBlöd Reisemobile/etc.sind die Objektivität in Reinkultur...
Im Endeffekt ist der aktuelle Big einfach nicht mit dem Nugget vergleichbar. Ist ein normaler ausgebauter Kawa, der halt uff Transit aufbaut. Nicht mehr und nicht weniger.Und ein Frontantrieb-Sprinter & Crafter können auch nix besser. Kosten nur mehr. Einen neuen Bürstner Copa kann man ja auch nicht mit nem Nugget vergleichen nur weil der auch auf dem Custom aufbaut.
Sonnigen weiterhin. Uwe

Nach 2 Jahren Ford Nugget Plus und über 80 000 km – ich nutze das Fahrzeug überwiegend betrieblich – wollte ich keine Betten mehr bauen.
Der Ford Nugget Plus war für mich das fast perfekte Auto.
Die Batterieleistung reichte für mich allein für mehrere Tage Freistehen mit Kühlschrank, HZG und mein Atemgerät (Schlafapnoe) aus, wenn man tagsüber etwas fuhr. Ich hatte in der ganzen Zeit keinen Defekt oder Werkstattaufenthalt.

Derart verwöhnt, wollte ich bei bewährter Ford- Westfalia- Qualität bleiben und kaufte mir daher den Big Nugget.
Ich fand ihn innen auch etwas nüchtern und der Preis- naja, aus heutiger Sicht definitiv zu hoch.
Aber naja, ich dachte, Qualität hat eben seinen Preis und wenn man die ganzen Klagevideos im Netz von anderen Marken sieht...

Nun habe ich seit April den Big Nugget. Bis auf das fehlende Schiebefenster am Kopfende Vollausstattung.

Hier mein Fazit bis jetzt (12 000 km):

Ford:
Das Grundfahrzeug erscheint mir sehr gelungen, hat alles an Assistenten, was es so gibt und es funktioniert auch alles wunderbar, obwohl das viele Gepiepe manchmal nervt.
Fahreigenschaften wie ein Bus, leise, durchzugstark, komfortabel, gut gefedert (besser als der Custom), für die Größe sparsam, (9 l).
Der Bildschirm- einfach toll!

Ein Schock war für uns die eingetragene Anhängerzuglast: 750 kg gebremst!! Mit Automatik ist nämlich das zulässige Gesamtzuggewicht 4250 kg.
Soll wohl daran liegen, dass die Automatik eigtl. vom PKW ist.
Beim Fahren merkt man das nicht. Schaltet butterweich und immer passend zum Fahrstil.
Die einen sagen, man kann das auf 1800 kg eintragen lassen aber dann erlischt die Ford- Garantie, die anderen sagen, auf keinen Fall... Keiner weiß genau Bescheid.
Naja, wir haben eh nur Fahrradträger dran...


Westfalia:
Alles was von Westfalia eingebaut wurde, wirkt ein bisschen so, als wenn es unter Zeit- und Kostendruck entstand. Alle weißen Verkleidungen sind Plastik, es klappert und knarzt an den Fenstern, so dass man teilweise nur mit Rollo-runter fahren kann.
Das kannte ich vom Ford Nugget Plus überhaupt nicht!!

Die Gummis der Kühlschranktüren klebten am Schrank fest, man bekam die Türen kaum auf. Kommentar von Westfalia: Gummispray nehmen.
Wenn der Kühlschrank nach Benutzung ausgeschaltet wird, läuft Kondenswasser unten aus dem Schrank und verteilt sich im ganzen Wagen.

Die Badtür bog sich unter dem Gewicht der innen und außen aufgesetzten Vollspiegel in der Mitte durch und scheuerte dadurch an der Edelstahlführung. Wozu überhaupt diese riesigen Spiegel?
Man steht 10 cm davor und sieht sich sowieso nicht im Ganzen.
Wir haben die Tür, die offen und geschlossen immer im Weg steht, inszwischen ausgebaut. Im Nugget Plus stand das WC auch offen und ich hatte kein Problem damit. Zum Duschen reicht der Vorhang.
Hier wäre eine nach der Seite schiebende Lamellentür sicher sinnvoller gewesen!

Wassereinfüllstutzen liegt hinter der geöffneten Schiebetür, das ist etwas blöd gelöst. Der gehört neben den WC- Kassettenschacht, das erledigt man doch meistens zusammen.

Übrigens: die Tür zum Kassettenschacht ist so montiert, das man zwei Knöpfe oben reindrücken muß, damit sie öffnet und nach unten aufklappt. Sie klappt aber nur auf, wenn man beide Knöpfe oben gleichzeitig reindrückt, also die Klappe quasi zudrückt! Lässt man los, damit die Klappe nach unten fallen könnte, rastet sie wieder ein und klappt ---- richtig! nicht runter.
Wer denkt sich sowas aus? Probieren die das nicht aus??
Man braucht eine zweite Person, die dann mit einem Hebel die Klappe rausdrückt, während man (mit beiden Händen!) beide Knöpfe reindrückt...

Dann das neue farbige Zentraldisplay!
Die Elektronik im Wagen hat nichts mehr mit dem „alten“ Nugget gemein:

Theorie: Die Idee ist top, alles auf einen Blick, alles an einem Gerät regelbar!!
Praxis: Die Zentralelektronik steuert aber auch alles! Wenn das Display streikt, geht nichts mehr im Bus.

Unser Display machte vom ersten Tag an Probleme.

Wir haben zwei Bordbatterien. Westfalia hat es aber versäumt, das im Display zu hinterlegen serienmäßig ist wohl nur eine.
Folge: beide Batterien wurden auch nach Tagen am Landstrom nur zu 70-75 % geladen, denn das Display scheint auch den Ladevorgang zu steuern, was eigtl. unnötig ist, denn moderne Ladegeräte haben eigene Kennliniensteuerung und können das alleine regeln.
Unser Fordhändler hat das im Display nun auf 190 Ah Ladeziel geändert.

Das Display startet sich aber ab und zu ohne Anlaß neu und stellt dabei alle Einstellungen auf NULL.
Dann ist der Kühlschrank aus. Nervig sowas.
Aber nun ist auch die Einstellung der Batterieladung auch wieder auf 94 Ah geändert.
Der geheime Tastenwisch am Display, um ans „Eingemachte“ zu kommen und das wieder umzustellen, funktioniert auch nicht mehr.

Mittlerweile ist die Standheizung defekt, das Gebläse schaltet sich nicht mehr zu.
Auch die Fussbodenheizung geht nur im ausgeschalteten Zustand, wenn man sie am Display einschaltet, wird sie kalt.
Wenn im Stillstand nur das Radio läuft, wird im Display ein höherer Stromverbrauch angezeigt, obwohl das Radio doch über die Fahrzeugbatterien versorgt wird??
Alles wunderlich und die Liste ist noch nicht zu Ende.

Demnächst wird das Display wohl getauscht- mal sehen, wie lange wir darauf warten müssen bei der Chipkrise.

Nun sah ich, dass genau diese Elektronik auch in allen anderen Nuggets demnächst eingebaut wird.
Na- ich bin jetzt schon gespannt auf den damit verbundenen Ärger.

Ich bin sowieso gegen die viele Elektronik in den Autos und jetzt auch in Reisemobilen.
Am Ende wird es so sein, daß man vor seinem Wasserkanister sitzt und nichts raus kriegt, weil die App nicht funktioniert.

Aber damit bin ich eben wohl altmodisch.

Ein großes Problem ist auch, daß unser Fordhändler (sehr bemüht und rührig!) bei jedem Problem mit dem Wohnmobilaufbau bei Westfalia anfragen muß, was zu tun ist. Und die Antwort dauert dann schon mal 14 Tage! Leider haben wir keinen Westfalia- Fachhändler in der Nähe.

Ich warte jetzt ab, ob die Probleme nur Kinderkrankheiten sind, die man einem neuen Fahrzeugkonzept ja auch zugestehen muß.

Für mich steht bis jetzt aber leider fest: Der Big ist (noch) nicht die größere Fortsetzung des Nugget.

Danke für Deinen Bericht. Liest sich ja echt ernüchternd...

Das verspricht ja echt ein Abenteuer zu werden mit der neuen Bordelektronik, ich werde wohl auch zu den Beta-Testern gehören...
Ich drück dir/uns die Daumen, dass du nur ein Montags-Gerät erwischt hast und die neue Elektrik wie vorgesehen funktioniert!

Kannst und darfst du den "geheime Tastenwisch" mitteilen? Was lässt sich einstellen?

Er fährt sich wie ein Bus soll heißen? Es gibt eigentlich nur die drei Klassen "wie ein Pkw (z. B. Vito), Pkw-ähnlich (z. B. Sprinter) oder Lkw (Ducato, Daily).

Dieser Erfahrungsbericht ist nicht nur ernüchternd, er ist regelrecht enttäuschend. Nach der Präsentation des Prototypen im August 2019 (!) reift diese Banane auch nach weiteren 19 Monaten (!) Entwicklungszeit also weiterhin beim Kunden. Offensichtlich war Ford als Auftraggeber bei den Entwicklungskosten zu knauserig, so dass nur unausgereifte Bastellösungen möglich waren und nachdem den Verantwortlichen nach sehr langer Erkenntnisfindung dann klar war, dass man die Todgeburt nun auch nicht mehr länger vermarkten möchte, entpuppt sich dieser Big als Musterbeispiel einer vollkommen fehlerhaften Markteinschätzung (hoffentlich mit personellen Konsequenzen) und somit als Rohrkrepierer. Hätte man besser die Manpower in den echten Big Nugget mit dem bewährten Heckbad investiert.

Danke für den Bericht! Nach den beiden vorangegangenen Kommentaren, möchte ich dann doch auch noch mal was schreiben.

Ich denke der Name "Big Nugget" ist hier bewusst sehr verführerisch gewählt, warum auch nicht. Soll er doch die wechselwilligen bisherigen Nugget-Piloten anlocken, die z. B. aus Altersgründen, nicht mehr hoch ins Bett wollen, mehr an Bad, Stauraum, ... brauchen.

Letztendlich haben doch die beiden Fahrzeuge vom Ford Baukasten (z. B: Armaturenbrett oder PKW-Automatik) und dem Namen abgesehen NIX gemeinsam, zumindest meiner Meinung nach.

Der "Big Nugget" ist ein klassischer Kastenwagen mit klassischem Kastenwagen-Ausbau, fängt bei der Aufteilung an, geht über die zig Standard-Kastenwagen-Bauteile weiter und hört bei Art das Basisfahrzeuges und "Qualität" auf. Hier sollte man wohl eher den Westfalia Amundsen mit dem Big Nugget vergleichen, als den "Nugget".

Das Problem mit den Türen - auch ohne Spiegel - altbekannt bei Westfalia-Ausbauten, aber nicht nur da. Die Klappe mit den beiden Druckknöpfen findet man glaube ich bei JEDEM Kasten mit dem Ausbau, ich fand sie nie schlimm. Usw. usw. ... klappernde Fenster (sind halt die beiden bekannten Hersteller mit den bekannten Modellen) mal mehr oder weniger, überall zu finden, auslaufender Kühlschrank halt bauartbedingt, ... mit Grüßen an kastenwagen-Forum kann man da alles x-mal lesen.


Ich hatte ja zuvor einen Hymer Ayers Rock, andere Fehler und viele, viele Problem, aber der Unterschied zum Nugget ist dann halt doch erstaunlich (in diesem Sinne POSITIV!)


Das das die "angelockten" Nugget-Fahrer im direkten Wechsel noch schlimmer erleben, kann ich gut nachvollziehen. Und unterm Strich ist es natürlich ärgerlich und mit tun die Probleme für Dich sehr leid, wollte mit dem Beitrag nur ausdrücken, dass Du da vermutlich nicht alleine sein wirst und es halt eine andere Welt ist.


All die Spezifika mit neuer Elektronik usw. ... DAS wird in der Tat sehr spannend werden!