Moinsen,

seit Ostern 2014 nennen wir einen Nugget unser eigen. Nach der Entscheidung für das Goldstück haben wir uns mit Feuereifer auf Umbauberichte gestürzt. In unserer bisherigen Camperkarriere haben wir gelernt, dass kein Campingfahrzeug ab Werk perfekt für den persönlichen Bedarf eingerichtet ist. Deshalb haben wir eure Ideen mit unseren Erfahrungen und echten oder vermuteten Bedarfen verglichen. Eine ordentliche ToDo-Liste ist dabei heraus gekommen. All den vielen Vordenkern und Problemlösern danken wir dafür, dass ihr uns Stunden des Grübelns erspart habt.

Unsere inzwischen vorgenommenen Individualisierungen möchten wir zum Besten geben. Viel Spaß.

Allerschönste Grüße

Jörg


#1 Die Klassiker

Weil unser Nugget neu und noch in der Garantiezeit ist, haben wir alle Arbeiten mit möglicher Auswirkung auf die Dichtigkeit bei einem autorisierten Westfaliahändler machen lassen. Zur Not können wir versuchen, den an die Hammelbeine zu bekommen. Viele geniale Umbauten an euren Fahrzeugen wurden in Eigenregie durchgeführt. Davor ziehe ich meinen Hut. Wir haben einige der Ideen aufgegriffen und sie selbst oder im Auftrag umgesetzt.

Das Loch in der Abdeckung zu den Tanks und der Gasflasche. Weil das nun wirklich einfach ist und eine unglaubliche Gewichtseinsparung bringt , wurde direkt der Lochbohrer angesetzt.

Das zusätzliche Staufach neben dem Toilettenfach sollte eigentlich ab Werk vorhanden sein. Schande, Westfalia. Also wurde die Säge angesetzt. Zum Thema passt denn auch die Bürste, die gleich an der Tür ihre Heimat fand.





Aus unserem vorherigen California schätzten wir die Möglichkeit, Handtücher auch während der (Weiter-)Fahrt trocknen lassen zu können. Obwohl wir seit Jahren aus Gründen des schnelleren Trocknens und des geringeren Platzbedarfs Mikrofaserhandtücher von Pack-Towl verwenden, kommt es bei Rundreisen oft vor, dass die Handtücher, oder das Geschirrtuch, beim Start noch feucht waren. Im California spannten wir eine Wäscheleine von den Kopfstützen der Rückbank zum Fahrersitz. Die aufgehängten Tücher baumelten so nicht im Sichtfeld des Innenspiegels und lenkten den Fahrer ab. Im Nuggi bietet sich für uns der Platz zwischen den Hochschränken im Heck an. Dort haben wir zwei Alurohre montiert. Die Handtücher sind außerhalb des Blickfelds des Innenspiegels beim Fahren.

Sehr geholfen hat uns eine Beschreibung aus diesem Forum mit dem Einkleben von Dübeln in die Rohre. Ich hatte schon gegrübelt, wo es Gewindestangen mit mehr als einem Meter Länge gibt. Toller Tipp, ganz herzlichen Dank dafür.





Da wir gerade im Heckbereich sind: Im T4 hatte sich eine Rückfahrlinse bewährt. Die haben wir auch im Nuggi gleich an die Scheibe gepappt. Nun sieht der Fahrer im Rückspiegel auch Fahrzeuge, die direkt hinter uns sind oder den eigenen Anhänger.





Auf dem Foto ist auch der erste Versuch einer Adhäsionsfolie für mehr Privatsphäre zu sehen. Die hat aber nicht gut und lange gehalten. Jetzt werden wir es mit einer richtigen Scheibenfolie versuchen. Der obere Teil der Scheibe bleibt frei, damit man das rückwärtige Geschehen im Spiegel beobachten kann. Oder live die Nachbarn auf dem Campingplatz. Der Gesetzgeber verlangt bei einer solchen Folierung einen zweiten Außenspiegel. Den hat der Nugget in ausreichender Größe, also kein Problem.


Stauraum für kleine Sachen kann man nie genug haben. Deshalb wurden die Utensilos montiert. Die große Einzeltasche fanden wir unter dem Handtuchhalter links im Küchenblock unpraktisch. Deswegen haben wir sie vor Kopf montiert. Lüftungsschlitze für den Kühlschrank wurden vom Schrauber unseres Vertrauens wegen besserer Kühlung und höherer Effizienz empfohlen. Den Sinn sahen wir ein. Und so sieht das Ergebnis aus:





Da sich alle Moskitos direkt und unweigerlich auf mich stürzen, konnte ich meine Angebetete überzeugen, dass ein Lichtschalter für die Einstiegsbeleuchtung der Schiebetür ein absolutes Muss ist. Wurde genehmigt.





Der Schalter für die Wasserpumpe, natürlich ein Tipp aus diesem unglaublichen Forum, erschien mir sinnvoll und wurde installiert. Tatsächlich hat er sich einige Male bewährt. Durch die Einhebelmischbatterie öffnet man den Wasserhahn schnell ohne es zu merken.





In unseren ganzen bisherigen Campern kamen wir nie auf die Idee im Fahrzeug duschen zu wollen. Deswegen war eine Nasszelle bei der Kaufentscheidung für den Nugget nicht zwingend notwendig. Trotzdem wollte die Holdigste die Möglichkeit haben, sich die Haare am Waschbecken waschen zu können (ich habe das Problem nicht mehr - wo nichts ist ...). Da der originale Wasserhahn zu niedrig ist, wurde er gegen eine Mischbatterie mit Schlauch getauscht. Nun reicht der Hahn sogar noch zur Schiebetür raus. Der Boden unter dem Waschbecken wurde gegen Klappern des Schlauches ausgelegt.





Ebenfalls nützlich erschienen uns Kleiderhaken am Brett zwischen den Schränken. Zwei solche wurden angebracht, so dass zwei Kleiderbügel nebeneinander passen.





Fortsetzung folgt ...

#2 Weitere Klassiker

... und hier ist die Fortsetzung.

Konnten wir im California den bordeigenen Tisch mit Zusatzbeinen ausstatten und ihn draußen verwenden, geht das beim Nugget nicht so einfach. Deshalb erschien uns das U-Profil hinter der Rückbank vortrefflich für das Einspannen eines Tisches geeignet. Wo sonst, als in diesem Forum, lasen wir einen Hinweis auf ein passendes Modell. Passen sollte ein Lafuma Fidji. Wir haben das Schwestermodell Lafuma Arizona mit Einzelbeinen genommen. Passt mit etwas Drücken auch. Beim Zurückschieben der Sitzbank muss man ein wenig Schwung holen, dann rastet die Bank auch ein.


Einige Beiträge befassten sich mit möglichen Wassereinbrüchen an den Dachfenstern. Als gebrannte Kinder, z.B. Austausch der kompletten Rückwand unseres früheren Fendt-Alkovenmobils wegen Feuchtigkeitsschäden, haben wir einen Fachmann betraut die Fenster nachzudichten und die Verklebung des Daches zu kontrollieren. Hat er gemacht. Dabei hat sich der Sinn beim Dach gezeigt, weil zwei Stellen nicht optimal verklebt waren.


Ein Jackenhaken hinter Fahrersitz war schnell montiert und wird gerne genutzt. Solch einen Haken hatten wir im California auch. Dort wurden die Jacken zwischen Fahrersitzlehne und Küchenblock eingeklemmt. Im Nugget pendeln die Jacken während der Fahrt etwas. Bei Kunststoffjacken führt das zu leichten Reibgeräuschen. Wer empfindlich ist ...





Das Gewackel der Radioantenne fand ich schon störend. In dem Fall war die Scheibenantenne beim California mal ein deutliches Plus. Eine Idee aus diesem Forum führte zum Griff in die Restekiste mit den Alurohren. Abgesägt, drübergesteckt und mit neutral vernetztem Silikon ausgespritzt, wackelt es nun deutlich weniger im Blickfeld des Fahrers. Es handelt sich um ein Alurohr mit 16 mm Außen- und 13 mm Innendurchmesser.





Am Fendt ist uns mal ein Teil einer Dachluke während der Fahrt weg geflogen. Eine ordentlich verklebte Plastikfolie verhinderte damals allzu viel Nässe im Alkoven. Das Risiko wollten wir minimieren. Ein Windabweiser soll helfen.





Wir Kastenwagencamper leiden seit den seiligen T2-/T3-Zeiten am Ratsch-Bumm-Syndrom der Mitcamper. Misstrauisch wird beäugt, ob wir die Schiebetüren auch leise schließen können. Na klar, das hilft:





Es handelt sich um einen Koffergriff. Er hat sich schon einige Male bewährt. Man muss nur nach dem Gebrauch daran denken, den Griff wieder anzudrücken, sonst schleift er beim Öffnen der Schiebetür am Blechle.

Das waren die Klassiker.

Und frisch gesandert wartet der Nuggi nun darauf, dass wir ihm seinen Stellplatz aufbereiten - Rasen raus und Steine rein.

Nun noch ein paar weitere Ideen ...

#3 Wechselrichter

Den haben wir im California on tour häufiger gebraucht. Deswegen sollte wieder ein solcher her. Anders als die einfache Lösung im T4, haben wir uns hier für ein Modell mit Landstromvorrang entschieden. Wird außen Strom angeschlossen, schaltet der Wechselrichter die Steckdosen direkt von der Aufbaubatterie auf 230 V um. Wir können über den Wechselrichter nun die Originalsteckdosen im Innenraum verwenden. Im California mussten wir die Steckdose am Wechselrichter nehmen und mit Verlängerungskabel arbeiten.

Nur der derzeitige Einbauort unter der Küche (im Fußraum des unteren Betts) stört uns denn doch noch. Auch hier verfolgen wir einen Hinweis aus dem Forum, nämlich ein Versetzen des Ladegerätes um Platz für den Wechselrichter unter dem Kühlschrank zu finden.

#4 Kiste für Trittstufe und Fußmatte und Transport der Keile

Einen Nugget gilt es zu erklimmen. Für Manchen ist es nur ein kleiner Schritt, für Andere aber durchaus ein Hindernis. Deshalb gehört eine klappbare Trittstufe zum festen Equipment. Wir nutzen den Nuggi als einziges Fahrzeug und gelegentlich fahren noch ältere Menschen mit. Für einen schnellen Zugriff suchten wir eine geeignete Lösung.

Der erste Versuch war ein faserverstärkter Beutel, in den die Trittstufe gesteckt wurde. Der Beutel wurde mit einem Gurt an den Sockel des Fahrersitzes geschnallt. Ging, war aber fummelig. Also nix mit fix.

Nach einem Moment des Grübelns und Sichtung der Restekiste, fielen uns Hartschaumplatten in die Finger. Daraus wurde eine Kiste geschnitten, geklebt, mit Aluwinkeln verstärkt, abgedichtet und befestigt. Nun kann man die Trittstufe mit einem Griff heraus nehmen und den älteren Semestern als Zugangserleichterung anbieten. Oder uns, soooo jung sind wir ja auch nicht mehr.








Auch die Ausgleichskeile sollten platzsparend in Griffweite sein. Hier kam es nicht so sehr auf Schnelligkeit an. Deshalb wurden sie in einen eh vorhandenen Packsack gesteckt. Zwei Gurte wurden am Sockel des Beifahrersitzes befestigt. Sie halten das Paket gut fest.

#5 Utensilos

Bei den Klassikern oben habe ich schon die Originalutensilos aufgeführt. Im alten California waren wir durch ein Brandrup-Utensilo an der Rückenlehne des Beifahrersitzes verwöhnt. So etwas wollten wir wieder haben. Da uns die Qualität der Brandrup-Produkte in 11 Jahren Nutzung überzeugt hat, haben wir zwei Utensilos beim VW-Händler bestellt. Ja, ich weiß, das geht eigentlich gar nicht. Aber die Alternative wäre ein Mercedes-Händler gewesen. Und so haben wir, in Memoriam, noch ein T4-Zubehör im Nugget.

Leider passen die Aufnahmen nicht an die Kopfstützenhalter des Nugget. Aber ein paar Kabelbinder schaffen schnell Abhilfe. Fällt kaum auf.

#6 Toprail

Lange haben wir das Für und Wider einer Markise diskutiert. Am Eriba hatten wir eine und ich habe mir wegen der tiefen Montage schon mal die Birne gestoßen. Am California haben wir sie selten vermisst. Vorzugsweise machen wir Rundreisen und fahren meist abends Camping- oder Stellplätze an. Da lohnt sich das Ausrollen der Markise nicht. Stehen wir länger an einem Ort, stellen wir unser Vorzelt auf. Wobei es sich dabei um eine Mischung aus Vorzelt und Pavillon handelt. Bei Bedarf überbrücken wir den Raum zwischen Zelt und Fahrzeug, indem wir ein Seitenteil auf ein Rohr wickeln, in die Toprail legen und dort fixieren. So kann man halbwegs trockenen Fußes in das Zelt gelangen, hat nur keinen Windschutz in der Lücke.








Wir haben die Toprail direkt in der Regenrinne montieren lassen, um bei einer späteren Umentscheidung zu Gunsten einer Markise die Montagelöcher weiterhin nutzen zu können. Sind wir auf Tour mit kurzen Aufenthalten, haben wir ein Sonnensegel an Bord. Nice to have, aber noch nie verwendet. Verarbeitet wurde eine Toprail für den T5 mit langem Radstand.

#7 Handfegerhalter

Der ordentliche Camper hat den Handfeger immer in Reichweite. Gerade bei unseren kleinen Fahrzeugen sammeln sich schnell Sand, Steinchen und mehr im Auto. Hier haben wir eine ganz einfache Lösung gewählt:

Klettband auf den Handfeger und an die Plastikverkleidung oberhalb der Beifahrertrittstufe geklebt. Der Handfeger kann so auch bei geschlossener Beifahrertür abgezogen werden. Ich denke, der selbstklebende Klettstreifen wird sich irgendwann lösen. Dann kommt ein kräftigerer Kleber zum Einsatz.

#8 Dämmfilz am Bett

Im ersten Urlaub fiel uns eine deutliche Neigung des Betts zum Knarzen auf. Das war schon ein wenig lästig. Ein paar Filzgleiter für Möbel an strategisch wichtigen Punkten verklebt, haben das Knarzen deutlich reduziert, wenn auch nicht komplett beseitigt.

#9 Taschenlampenhalterung

Zwar ist bekanntlich im Dunkeln gut munkeln. Aber manches Mal kann es nicht schaden, wenn einem a) ein Licht auf geht und man b) das gleichnamige Licht schnell erreicht. Im Bereich des Dachbettes wollten wir eine Taschenlampe in Reichweite haben. Nun könnte man ein Holster an eines der Seitenbretter im Dach pappen. Aber wo bliebe da des Bastlers Ehrgeiz?

Auch für dieses Problem ging der Blick zuerst in die Restekiste. Dort fand sich ein hübscher kleiner Holzblock. In den wurde eine Loch gebohrt, natürlich ohne durch zu bohren. Ein Aluwinkel wurde gebogen und mitsamt eines Gummistückes gegen Klappern auf die Rückseite des Holzklötzchens geklebt. Die Konstruktion wurde nach dem Lackieren an das Seitenbrett gesteckt. Gegen das Klappern der Lampe wurde ein schmaler Gummistreifen mit einem Bändsel am Holzklotz befestigt. Der Gummistreifen kann während der Fahrt zur Lampe eingesteckt werden. Die Lampe wird nun einfach heraus gezogen.

#10 Lichtlein Nr. 2

Aus dem alten California haben wir noch eine Einstecklampe für den Zigarettenanzünder übernommen. Nun haben die 12V-Steckdosen im Armaturenbrett, bei uns, keinen Dauerstrom. Einen guten Platz für das Lämpchen fanden wir aber in der 12V-Steckdose neben der Sitzbank.





Wie überhaupt ich die Anbringung und Ausrichtung der Steckdosen an der Stelle genial finde. Auch wenn sich jemand an die Fensterwand lehnt, drückt da nix. Schaut euch spaßeshalber mal einen CS Torro an. Dort sind Lichtschalter und Steckdosen quasi auf der senkrechten Seitenwand neben der Sitzbank eingelassen. Lehnt man sich an, hat man entweder einen Stecker im Rücken oder schaltet dauernd das Licht an oder aus.