Hallo,
mehrmals wurde schon gefragt, weshalb ich Bedenken wegen der Heizung habe.
Meine Erfahrungen mit 3 Kraftstoffheizungen verschiedener Bauart:
1. Luftheizung (Benzin) montiert auf dem Dach!
- Vorteile: sehr leistungsstark, entnehmbar zum Auftauen von Fenstern etc., kein Fahrzeugstrom nötig außer für externe Kraftstoffpumpe (eigener Tank reicht nur etwa 1 Stunde).
-Nachteile: schwieriger Kaltstart und nur von außen möglich, Temperatur nur durch Fensteröffnen regelbar, Verbrennungsgefahr am Luftauslass, sehr hoher Verbrauch ca. 1 l/h, sehr laut, Ausfälle grundsätzlich nachts.
2. Wasserheizung (Benzin) montiert im Motorraum
-Vorteile: Motor wird mit vorgewärmt, Regelung über normale Fahrzeugheizung und Vorschaltuhr, angenehmes Klima durch ständigen Luftaustausch, Verbrauch ca. 0,5 l /h.
- Nachteile: hoher Stromverbrauch (Batterie hat nur wenig mehr als eine Nacht durchgehalten), laute Brennergeräusche außerhalb, ständige Startprobleme besonders nach mehrtägiger Nichtbenutzung und bei Kälte, Werkstattaufenthalt mehrmals in der Saison nötig.
3. Luftheizung (Diesel) montiert im Küchenschrank (entspricht wohl am ehesten der im Nugget vorhandenen)
-Vorteile: hohe Leistung (6 kW), vor Korrosion geschützt
-Nachteile: hoher Verbrauch, sehr unzuverlässig (vor jedem Einsatz Probebetrieb und trotzdem Totalausfälle möglich), Undichtigkeit in der Dieselleitung hat das Basisfahrzeug lahmgelegt, lautes Betriebsgeräusch im Fahrzeug, Geruchsbelästigung sowohl innen als auch außen (Abgase sind Zeltnachbarn nicht zumutbar), Wärmetauscher muss nach 10 Jahren ersetzt werden (Heizung entsorgen, Austausch lohnt nicht).
In dieses Fahrzeug wurde zusätzlich eine Gasheizung von Truma eingebaut, weil die Gasanlage ohnehin vorhanden war (nur Kocher). Welch ein Unterschied ! Danach wurde die Kraftstoffheizung nicht mehr benutzt. Die Heizung wird alle 2 Jahre im Rahmen der ohnehin nötigen Gasprüfung gecheckt (ca. 30 min. Arbeit). Auch nach 10 Jahren keine Mängel. Der Wärmetauscher muss erst nach 20 (oder noch mehr) Jahren ersetzt werden.
-Vorteile: Als Wartung nur der jährliche Austausch der handelsüblichen Batterien im Zünder. Kein weiterer Strom notwendig. Kaum ein Betriebsgeräusch hörbar. Die Abgase sind nur direkt am Kamin mehr zu erahnen als zu erschnüffeln. Auch nach monatelanger Sommerpause keine Probleme. Verbrauch auf kleiner Stufe nur 50 g/h. Eine 5 kg Flasche reicht somit 4 Tage im Dauerbetrieb. Trotz nominal geringer Leistung von 2 kW reicht die kleinste Stufe zum Erwärmen des Fahrzeuginnenraums (+20°) bei 0° Außentemperatur (auch ein Vorteil der angebrachten Isolierung !), die größte Stufe (getestet bis -20° im Bayerischen Wald) verbraucht dann allerdings 150 g/h.
-Nachteile: Regelung nur manuell nicht vollautomatisch, Umluftanlage nur nachrüstbar
Natürlich muss man den Gasvorrat immer im Auge behalten (am Besten eine Reserveflasche mitnehmen).
Leider gibt es diese Heizung neu nicht mehr zu kaufen.
Vielleicht kann man nun verstehen, warum ich bei einer Kraftstoffheizung sehr skeptisch bin.
Die Nugget-Heizung scheint neu ja keine Probleme zu verursachen, wie sind die langfristigen Erfahrungen ?
Hat jemand schon eine Gasheizung nachgerüstet ?
Ist die zweijährige Gasprüfung auch beim Nugget nötig ?
Vielen Dank für alle Beiträge !
