Moin zusammen,
dies ist mein erster Beitrag im Forum, hab mir meinen Nugget erst vor 3 Monaten gekauft.
Es handelt sich um den 2.2l 140PS, BJ 2008, schon 263.000km runter, hat allerdings bereits bei 130.000km einen Austauschmotor bekommen. Ist für sein Alter noch sehr gut in Schuss.
Bei den ersten Ausfahrten am Wochenende habe ich schnell gemerkt, dass ich mit der verbauten Blei-Batterie nicht mehr glücklich werde. Wenn der Kühlschrank und ein paar Lichter liefen war bereits nach 4-5h der Saft raus und die Batterie ging in die Tiefenentladung, an die Standheizung war dann gar nicht mehr zu denken.Vor meinem Urlaub die vergangenen 2 Wochen musste also noch sehr kurzfristig Ersatz her, zumindest der Kühlschrank sollte in der Lage sein durch zu laufen. Einbau von Ladebooster, Solaranlage etc. war vor dem Urlaub leider nicht mehr möglich (weil Greenakku über eine Woche gebraucht hat überhaupt meine Bestellung zu bestätigen, wurde direkt wieder storniert..).
Ich will mit meiner Lösung somit keinesfalls eine Handlungsempfehlung o.ä. geben, wieviel Geld einem der Umbau Wert ist und wie „professionell“ dieser erfolgen soll muss jeder für sich entscheiden, es handelt sich hier nur um den Bericht meines Umbaus.
Nachdem ich mich durch diesen und diverse andere Threads (Trennrelais etc...) gelesen habe und dann noch vom Preis der "originalen" 140Ah Blei-Batterie erschlagen wurde, war klar, dass ein LiFePo rein muss. Ich hab sogar mit dem befreundeten Chef eines Ford-Autohauses gesprochen, der mir gesagt hat mit den 380€ online würde ich sehr billig kommen, wenn sie eine neue Blei-Batterie bestellen liegt diese bei über 700€, ohne Einbau versteht sich...
Es sollte also eine 100Ah LiFePo werden, Kostenpunkt für günstige Lösungen (Renogy, Powerqueen, und wie sie alle heißen) bei um die 400€.
Bei den deutschen Unternehmen auf dem Markt Bulltron und Liontron liegt der Preis schon eher bei 700-1000€. Diese Unternehmen machen jedoch einen derart unseriösen Eindruck auf mich, dass dieser Mehrpreis für "Made in Germany" für mich keineswegs gerechtfertigt erscheint. Darüber zu diskutieren würde wahrscheinlich einen eigenen Thread füllen und soll eigentlich gar nicht Thema dieses Threads sein. Wer mich dennoch verstehen will:
Nachdem ich dann erfahren habe, dass man
aktuell keine MwSt. auf Solar- und Speicherlösungen zahlen muss, wurde ich auf die 200Ah LiFePo von PowerQueen aufmerksam.
Diese konnte ich durch einige Angebote auf eBay direkt von Powerqueen für 600€ inkl. MwSt. ergattern, wobei mir die ca. 100€ MwSt. ohne Probleme von eBay rückerstattet wurden.
Die Spezifikationen der Batterie passen perfekt und da ich bei 200Ah verglichen mit 100Ah weniger tief entladen muss, habe ich somit theoretisch eine deutlich höhere Zyklenfestigkeit.
Als die Batterie schon unterwegs war hab ich leider festgestellt, dass sie um ca. 2cm länger ist, als die originale Blei-Batterie, dafür jedoch etwas schmaler.
Ob und wie sie genau passt, konnte ich somit erst feststellen, wenn die aktuelle Batterie ausgebaut ist und die neue geliefert.
Geliefert wurde glücklicherweise noch 2 Tage vor meinem Urlaub. Für den Einbau selbst waren dann 2 Schritte nötig:
- Der graue Überlaufschlauch am Abwassertank musste hinter den senkrechten Vierkantstahl vom Küchenblock verlegt werden, dieser konnte jedoch einfach mitsamt der Dichtung aus dem Karosserieboden gezogen und wiedereingesteckt werden
- 2 kleine Schnitte mussten mit der Akkufflex vorgenommen werden, damit die Batterie vollflächig auf dem Abwassertank aufliegen kann.
Anhang wurde nicht gefunden.
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Einziges Manko: durch die Poladapter mit den M8-Schrauben on Top (Kostenpunkt 10€ bei Amazon) sitzt die Batterie dann etwa 1cm höher als die originale, die Ablage unter der Küche liegt somit minimal höher, was allerdings kaum merklich ist und keineswegs stört, ich schlafe eh nur oben.
Hatte tatsächlich etwas Angst bei den ersten Malen Anlassen, diese hat sich allerdings schnell in Luft aufgelöst.
War jetzt 14 Tage in den Alpen unterwegs, insgesamt ca. 1500km. Längste Standzeit ohne Laden waren ca. 3 Tage, sonst erfolgte die Ladung immer problemlos zwischen 14,2 und 14,4V durch die LiMa.
Zweimal wurde das verbaute Ladegerät benutzt, allerdings nur um meinen Laptop an der Steckdose betreiben zu können.
Ein neues Ladegerät mit LiFePo-Eignung und integriertem 1000W Wechselrichter habe ich bereits, wurde allerdings noch nicht verbaut.
Kann leider keine detaillierten Auskünfte geben, da die Batterie für diesen Preis über keine Bluetooth-Anbindung o.ä. verfügt, der Bordcomputer und ein Multimeter meldeten mir jedoch, dass die Batterie nie unter 13,2V und somit ca. 70% Ladung fielen. Der Kühlschrank lief 14 Tage durch, mit den Lichtern und dem Radio wurde nicht gespart, Standheizung war glücklicherweise nicht mehr nötig.
Der eigentliche Plan war zusätzlich noch 160-180W Solar zu verbauen mit einem guten Laderegler mit Bluetooth-Anbindung (kostenpunkt ca. 250€ nach Abzug der MwSt.), um zumindest über diesen ein paar bessere Infos zur Batterie zu bekommen, nach dieser Tour sehe ich jetzt allerdings keinen dringenden Handlungsbedarf mehr, die LiMa und notfalls das Bordladegerät genügt für meinen Nutzungsintervall aktuell völlig.
Danke an alle vor mir im Thread, die ihre Erfahrungsberichte geteilt haben, ihr habt mir viele Ängste genommen und ich kann auch jedem nur Empfehlen sich eine LiFePo einzubauen.
Wieviel Geld einem der Umbau wert ist muss jeder für sich entscheiden, ich meine jedoch für vergleichsweise sehr wenig Geld eine gute und unkomplizierte Lösung gefunden zu haben, wenn man auf Bluetooth und ähnliche Spielereien verzichten kann und mit Werkzeug umgehen kann.
Sollte anders als erwartet doch noch meine Lichtmaschine abrauchen o.ä. werde ich euch selbstverständlich darüber berichten.
Eine Frage hätte ich allerdings noch an euch:
Der Bordcomputer meldet mir korrekt die Spannung der Batterie, die Ladebalken der Ladestandsanzeige sind jedoch permanent auf Voll, auch bei 13,2V, was ca. 70% Ladung entspricht. Glaub meine alte Exide-Bleibatterie wurde bereits mit 12,8V als 100% angezeigt, weiß ich jedoch nicht genau.
Gibt es die Möglichkeit die Ladestandsanzeige entsprechend zu kalibrieren?